Des Pudels Kern

Nach der Bescherung zu Heiligabend ging es am nächsten Tag nach Sachsen-Anhalt, wo wir alte Wege abgingen und oft vor inzwischen zugewachsenen und dadurch unpassierbaren Durchgängen standen, oder ganze Häuserblocks fehlten und uns völlig desorientiert zurückließen. Der Nebel verstärkte das noch. Einige Ecken waren schön hergerichtet: Frische Fassade, eingezäunte Parkanlagen, neue Spielplätze. Nicht weit davon zerbrochene oder zugemauerte Fenster, Leerstand und Schmierereien.   An der Saale baut ein Biber gerade einen Damm. Letztes Woche einen Tag vor Heiligabend. Heute einen Tag vor Silvester. Also noch genug Zeit, um - wir bleiben beim Blues - die Tanzperformance zu verbessern. Sucht Euch eines der vielen Trainingsvideos aus, z.B. das hier: Und wenn Ihr jetzt noch fleißig übt, dann sieht das morgen dann bei Euch so aus: In diesem Sinne also: Guten Groove...äh...Rutsch!

Die letzte Woche war nun auch die letzte Arbeitswoche für mich. Die Teams haben die Projektarbeiten für dieses Jahr mit Eisstockschießen und einem Weihnachtsmarktbesuch abgeschlossen.  Dem Samstag beging ich dann noch mit dem obligatorischen Besuch des Fitnessstudios. Bisher habe ich mich da ganz ruhig nur mit Krafttraining beschäftigt. Diesmal fragte jedoch der Trainer, ob ich nicht vielleicht Mal an der aktuellen Tageschallenge teilnehmen möchte: Auf dem e-Bike so schnell fahren, bis 20 kcal verbrannt sind. Dauere weniger als eine Minute. Ich müsste aber Vollgas geben. "Komm, nur noch 5 Kalorien. Kämpfe! Nicht aufgeben! Nur noch eine!" Ich wusste danach nicht wohin mit mir. Direkt neben dem Fahrrad auf dem Boden gesunken. Hat nicht gereicht. Auf allen Vieren. Hingelegt. Hingesetzt. Ich dachte, gleich muss ich mich übergeben. Das schaffe ich jetzt aber nicht mehr zur Toilette. Langsam ging es dann wieder. "Man muss auch Mal bis an seine Grenzen gehen." Ja danke. Un...

Die Leiter knarzt, als ich zum Dachboden hinaufsteige. Ich krieche die Kisten ab und finde wonach ich suche. Ich trage den alten Röhrenmonitor beschwerlich wieder hinunter. Im Arbeitszimmer angekommen, puste ich erst einmal den oberflächlichen Staub ab, was mich zwingt, das Fenster zu öffnen. Die kalte Winterluft weht hinein und trägt die Staubpartikel nach draußen, wo sie sich mit dem ersten Krümelschnee vermischen. Den Computer angeschlossen und gestartet, beginnt der Bootvorgang von MS DOS. Bald darauf blinkt der bekannte Eingabepromt C:\> . Ich gebe ein start.bat und sofort erscheint die Meldung: „ Mann Martin! Kannst Du nicht einen Blogpost wie ein normaler Mensch beginnen. “ Ich blicke auf den Text und überlege eine Antwort. „ Nein “, schreibe ich schließlich, „ denn ich fange dort an, wo dieser Film aufhört. “