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Posts

Es werden Posts vom August, 2010 angezeigt.

Dienst am Staat schadet der Gemeinschaft

Mit seinem letzten Beitrag hat Steinchen mir ja geradezu den Fehdehandschuh hingeworfen :-). Er macht den Vorschlag, den bestehenden staatlichen Arbeitszwang nicht abzuschaffen, sondern ihn nur von seiner militärischen Komponente zu befreien. Mit diesem Vorschlag (wie mit vielen anderen auch) kann man sich auf zwei Arten auseinandersetzen. Zum einen ethisch: Wie ist der Vorschlag nach allgemein anerkannten ethischen Prinzipien zu bewerten? Hier müssen jedoch zuerst diese allgemein anerkannten (wenigstens unter den beiden Diskutanten) Prinzipien gefunden werden. Zum anderen kann der Vorschlag ökonomisch untersucht werden. Hier lautet zunächst die Frage, welche subjektiven Ziele nach Ansicht des Autors mit der vorgeschlagenen Maßnahme erreicht werden sollen. Darauf aufbauend kann dann untersucht werden, ob das vorgeschlagene Mittel geeignet ist, diese Ziele zu erreichen. Beide Wege bieten genug Stoff um etliche Blogeinträge zu füllen und die eine oder andere wissenschaftliche Arbeit auf

Übersetzungswiki

Kennt jemand meiner beiden Leser vielleicht ein Übersetzungswiki? Ich stelle mir das folgendermaßen vor: Jemand stellt einen freien Text in ein Wiki ein und unterteilt ihn in kleinere, separat bearbeitbare Abschnitte. Zusätzlich ist die Seite noch zweigeteilt. Auf der linken Seite befindet sich der Originaltext und auf der rechten Seite die noch nicht vorhandene, aber hoffentlich bald entstehende Übersetzung in der angegebenen Zielsprache. Wenn nun ein zufälliger Leser meint, "ach diesen einen Absatz kann ich mal eben übersetzen," dann tut er das einfach. Ebenso kann er auch nur einen Satz übersetzen. Oder er verbessert Fehler in bestehenden Übersetzungen usw.; das Wiki-Prinzip eben. Nach und nach wächst so die Übersetzung (vielleicht auch in verschiedenen Sprachen). Kennt jemand vielleicht so eine Plattform?

Argumentationskultur

Ein Großteil der politischen Positionierungen und Auseinandersetzungen in Blogs und Foren (gleichgültig welcher Ausrichtung) erfolgt nach folgenden Prinzip: Ich verfolge gute, edle, moralische Ziel und die Mittel, Wege und Maßnahmen die ich vorschlage sind dazu geeignet, diese Ziele zu erreichen. Wenn Du gegen meine Vorschläge bist, dann nur, weil Du gegen die Ziele bist, die ich verfolge. Deine Ziele sind folglich böse, niederträchtige und selbstsüchtig. Diese Methode ist gut für das Ego und das einem zugeneigte Publikum, der Sache jedoch und den zu erreichenden Zielen schadet es. Denn auch wenn es schwer fällt es zuzugeben: Sehr wahrscheinlich strebt mein Gegenüber nach den gleichen Zielen. Diese Erkenntnis erlaubt uns zwar nicht mehr, uns auf ein moralisches Podest zu stellen, sondern zwingt uns auf den Boden der Argumentation, was verbunden ist mit der Gefahr selbst widerlegt zu werden. Aber wiegt der Gewinn den wir davon tragen - Überzeugen eines ehemaligen Gegners, aber eben auch