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Es werden Posts vom April, 2010 angezeigt.

Nomen est omen?

Sprache ist eine wichtige politische Sache, wie auch schon George Orwell in 1984 wusste. Ohne Sprache kein (kritisches) Denken und selbst mit Sprache aber mit falschen Begriffen, ist ein Erfassen und Begreifen der Wirklichkeit kaum möglich. Doch für so etwas wie Neusprech brauchen wir nicht erst 1984 zu bemühen. Beginnen wir unsere Sprachverwirrungsreise bei zwei Menschen. Der eine erbringt für den anderen eine Leistung und wird von jenem dafür regelmäßig bezahlt. Nennen wir die beiden nach bekannten Begrifflichkeiten Arbeitnehmer und Arbeitgeber und nehmen wir für unser Beispiel an, dass der monatliche Betrag 1000,- Euro betrage. Im Weiteren nehmen wir an, dass der Arbeitnehmer nun von seinen verdienten 1000,- Euro zehn Prozent, also 100,- Euro, an den Staat abführen muss. Soweit so gut. Da dieses explizite Abführen aber so kompliziert und für die Menschen so nachvollziehbar und schmerzhaft ist (der Verlust eines Betrags wiegt schwerer als der Gewinn des selben Betrags); und da es a

Zum Regieren fähig, zum Leben zu blöd

"Bei staatstheoretischen Debatten aller Art hatte ich schon seit einiger Zeit zwei wesentliche Grundüberzeugungen vertreten. Erstens: Ich habe nichts gegen Sozialismus, solange nur die Teilnahme daran freiwillig bleibt. Und zweitens: Ich habe nichts gegen staatliche Planung, solange nur der Planende allwissend ist. Eines Tages allerdings bemerkte ich, daß meine Ansprüche an die Formulierung politischer Positionen gewachsen waren. So rückte ein drittes Kriterium in den Vordergrund. Es ist das Kriterium der Kohärenz." ( Carlos A. Gebauer ) Kann ein demokratischer Staat seine Bürger erziehen, ohne dabei in Widerspruch zu seinen Prinzipien zu geraten? Ein autoritärer Staat hat damit kein Problem. An seiner Spitze stehen eine oder mehrere Personen, deren Selbstverständnis es ist, bessere Menschen zu sein als ihre Untertanen. Diese Personen haben entweder sowieso nicht das Ziel zum Wohle ihrer Untertanen zu handeln (was immer das auch sei), sondern verfolgen unverhohlen eigene Inte