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Es werden Posts vom 2012 angezeigt.

Schaf im Wolfspelz...

...oder doch anders herum? Ansichtssache. Jedenfalls habe ich einen Artikel im Spiegelfechter zum Anlass genommen, eine von mir in diesem Blog bereits gestellt Frage , dort noch einmal zu stellen. Diesmal habe ich mich jedoch bemüht, die marktfeindliche Argumentation aufrechtzuerhalten. Allerdings habe ich auch hier keine befriedigende Antwort bekommen, warum wir uns denn die Marktwirtschaft noch antuen, wo doch ihre Abwesenheit in anderen Bereichen als viel vorteilhafter gesehen wird.

Wer macht' s?

Hier jetzt mal ein Gedanke zum - Überraschung - Schreiben von Anforderungen. Da schwanke ich hin und her zwischen Pragmatismus ("Sieh‘ s nicht so streng. Der Leser weiß schon was gemeint ist.") und erkenntnistheoretischen Dogmatismus ("Die Anforderungen muss vollständig, konsistent und für jeden unmissverständlich sein. Definieren wir deswegen als erstes, was ein 'Mensch' ist!"). Ein Schlachtfeld in diesem Krieg (zwischen mir und meiner Wenigkeit) ist die Formulierung von Nutzeraktivitäten. Da liest (und schreibt) man z.B. "Das Programm muss dem Nutzer die Möglichkeit bieten, eine Datei zu öffnen." oder "Falls der Nutzer ein neues Objekt angelegt hat, muss das Programm eine Meldung ausgeben." Doch eigentlich verständlich, oder? Ja, aber dennoch falsch! Denn nicht der Nutzer öffnet die Datei, sondern das Programm. Der Nutzer wählt die Datei aus und gibt dem Programm den Auftrag, sie zu öffnen. Und auch das Objekt wird nicht vom Nutzer a

Rationalisierung und Monopoly

Ein Freund schickte mir vorgestern eine Mail mit einigen Fragen, die ich doch in meinem Blog beantworten könne. Ich versuche es hiermit einmal. "[...] man hört ja Sachsen. Foxcon kauft Industrieroboter. Sie sind jetzt schon billiger als chinesische Wanderarbeiter. An der Supermarktkasse kann ich selber meine Einkäufe scannen. Kein Angestellter kümmert sich um mich. Die Maschnine ist billiger. Da ist das Gerede von zwei Möglichkeiten, einer noch größeren Schere zwischen Arm und Reich, weil die Armen keinen Job finden. Und dann das neue Athen, wo Maschinen unsere Sklaven sind, und wir müßig in der Sonne sitzen und philosophieren können. Zweiteres klingt ein bischen nach Kommunismus, denn irgendjemand muss die Reichtümer umverteilen. Wir sind ja eben doch geizig. Damit ist die Schere der plausiblere Weg." "[...] Wenn nur noch die Besitzer der mächtigen Maschinen Geld bekommen, weil sie alle Arbeitskraft inne haben, wo ist dann der Markt? Das Heer der (z.T. unfreiw

Datenschutzskandal im Kindergarten

Man ist ja sensibilisiert. Facebook und Co. sage ich nur! Ich bin ja nicht von gestern; bin ja topfit in den "neuen Medien". Gestern also brachte unser Kind so ein "Facebook" mit nachhause und sollte es ausfüllen. "Meine Kindergartenfreunde" - ha. Da werden sensibelste Daten abgefragt. U.a. Name, Geburtsdatum, Lieblingsessen, Lieblingsspiele, ein Foto und eine eigene Zeichnung. Da war ich aber sofort auf der Hut und habe das gleich konfisziert. Daraus lassen sich doch Persönlichkeitsprofile bis zu den Urgroßeltern erstellen. Die eigene Zeichnung dient ganz klar der graphologischen Analyse, um Rückschlüsse auf den psychologischen Zustand zu ermöglichen. "Wer hat Dir diesen Trojaner in den Rucksack geschmuggelt?" fragte ich mein Kind. Ihre Freundin hätte es ihr gegeben. Ein Skandal! Da werden Kinder schon Opfer der Adresshändler. Na ihrer Freundin habe ich aber heute mal die Meinung gegeigt: Was sie sich erlaube. Ob sie denn kein Unrechtsbewusstse

Sanktionen

Der Lehrstuhl, bei dem ich meine Bachelorarbeit schreiben will, schlug mir vor mich mit Sanktionen aus ökonomischer Sicht zu beschäftigen. Als Einstiegsliteratur wurde mir der Artikel "Are Sanctions Effective? A Game-Theoretic Analysis" von George Tsebelis zur Verfügung gestellt. Der Artikel Tsebelis geht den Fragen nach, wie effektiv Sanktionen von Staaten gegen andere Staaten sind, was die Gründe für eine niedrige Effektivität sind, was die theoretisch optimale "Sanktionsmenge" auf der einen bzw. "Kooperationsmenge" auf der anderen Seite ist, und von welchen Faktoren diese optimalen Mengen abhängen. Hierfür betrachtet er sechs Szenarien in einem Spiel mit einem Sanktionssender und einem Sanktionsempfänger und variiert verschiedene Modellparameter, wie z.B. das den Spielern zur Verfügung stehende Wissen, die Reihenfolge ihrer Entscheidungen oder die Skalierbarkeit ihrer Mengenwahl. Er kommt zu dem Schluss, dass die jeweils optimalen Mengen una

Sozialingenieurtum II: Freigeld

Hach, wie einen die alten Ideen wieder einholen: Zuerst wollte ich einen Artikel über eine alternative Freigeldlösung schreiben. Bei der Suche nach dem entsprechenden Aufhänger , habe ich dann gesehen, dass diese Idee so schon von anderen Ökonomen diskutiert wird. Gesell ist also in der Krise bekannter geworden. Dennoch möchte ich hier meine Überlegungen ausführen. Nach der österreichischen Schule der Ökonomie ist die Kreditschöpfung der Geschäftsbanken maßgeblich für die Entstehung eines Boom-and-Bust-Zyklus verantwortlich. Die moderne Makroökonomie sieht die Inflation jedoch als eine Methode das Geld am Umlaufen zu halten und so wiederum Rezessionen zu verhindern. Wieso also nicht eine Methode entwickeln, die den Geldumlauf aufrechterhält, aber nicht auf Inflation über Kreditschöpfung angewiesen ist? Hier nun mein Vorschlag einer etwas eleganteren Variante: Prüfen, ob die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes objektiv gemessen werden kann. Wenn ja, dann ein Gesetz machen: We

Potentielle Abschlussarbeitsthemen

Für meine Bachelorrarbeit hatte ich mir einige Themen überlegt, die ich gerne bearbeitet hätte. Die ersten vier habe ich meinem Betreuer als Vorschlag geschickt, dieser schlug allerdings ein anderes Thema vor (welches ich im nächsten Blogeintrag vorstellen werde). Hier nun meine Ideen zu möglichen Themenfeldern. Öffentliche Güter: Interessant fände ich die Auseinandersetzung mit der Theorie, dass ohne staatlichen Zwang keine öffentlichen Güter bereitgestellt würden. Hier könnte zum einen überprüft werden, ob es empirische Belege gibt, die diese Aussage widerlegen bzw. einschränken. Zum anderen könnten alternative Theorien untersucht werden, die Erklärungen anbieten, wie öffentlicher Güter auch ohne staatlichen Zwang bereitgestellt werden können und unter welchen Randbedingungen (z.B. nur bis zu einer bestimmten Gruppengröße oder unter bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen o.Ä.) Intellektuelles Eigentum: Urheber- und Patentrecht sind ja der Versuch öffentliche Güter (Informationen) d

Theorie der Mindestlöhne

Da Mindestlöhne ja gerade zurzeit wieder stärker diskutiert werden, möchte ich hier einmal die ökonomische/neoklassische Begründung für Mindestlöhne etwas genauer vorstellen. Das Standardmodell Beginnen wir zur Einführung mit der Standardannahme vollständiger Konkurrenz, sowohl auf Güter- wie auch auf Arbeitsmärkten. Unter dieser Annahme ist jeder Marktteilnehmer (Konsument, Unternehmen, Arbeiter) nur ein kleines Rädchen im Getriebe der Wirtschaft und seine einzelne Handlung hat keinen Einfluss auf den Preis. Ob der einzelne Konsument den Joghurt jetzt kauft oder nicht, hat keinen Einfluss auf den Joghurtpreis. Ebenso, ob der einzelne Unternehmer jetzt mehr oder weniger Joghurt produziert. Man geht also davon aus, dass der Preis auf den Gütermarkt für alle gegeben ist und die einzelnen Wirtschaftssubjekte nur noch eine Entscheidung über die Menge treffen, die sie zu diesem Preis konsumieren bzw. produzieren. Das gleiche gilt für das Modell eines Arbeitsmarktes bei vollständi

Staatsausgaben

Vor einiger Zeit nahm ich an einer Diskussion teil, bei der jemand behauptete, dass es uns besser gehen würde, wenn wir das Geld, das wir ins Militär stecken, stattdessen in den Sozial- und Gesundheitsbereich stecken würden. Ich wies darauf hin, dass die deutschen Verteidigungsausgaben unter 10 Prozent liegen dürften und der größte Brocken bei den Sozialausgaben liegt, bei fast 50 Prozent. Mein Diskussionspartner erwiderte, dass er das anzweifle. Aus diesem Grund habe ich noch einmal nachgelesen und möchte das Ergebnis auch hier gleich präsentieren. Quelle ist das statistische Jahrbuch 2011 , S. 578. Ich habe nur Angaben zum Jahr 2008 gefunden, wenn jemand die Daten für ein neueres Jahr kennt, möge er mir das bitte mitteilen. Demnach machten 2008 die Verteidigungsausgaben 2,4 Prozent der gesamten Staatsausgaben aus, die Sozialausgaben beliefen sich auf 55,5 Prozent, gefolgt von der allgemeinen Finanzwirtschaft, unter der u.a. die Zinszahlung für Staatschulden zu finden ist.

Abhängigkeit

Wenn es um die Finanzierung neuer staatlicher Ausgaben, die Verminderung der (Neu)verschuldung oder der Entlastung der "unteren Einkommen" geht, wird von einigen Parteien die Besteuerung der Reichen oder Unternehmen als Lösung angesehen. Als Gegenargumente werden nach meiner Beobachtung entweder ethische (Darf man jemanden etwas wegnehmen, nur weil er mehr hat als jemand anderes? - Eine Diskussion eher in den Internetforen in denen ich mich rumtreibe) oder ökonomische (Die Leistung wird verringert oder das Land wird verlassen, was zu noch geringeren Steuereinnahmen führt) Überlegungen angeführt. Im Zusammenhang mit meinem sozialpolitischen Vorschlag , kam mir noch ein anderer Gedanke: Angenommen die mehrbesteuerten würden ihre Steuerzahlungen (vorerst) nicht reduzieren. Die Gesellschaft würde die Steuerbelastung nach und nach immer mehr von den vielen "Armen" auf die wenigen "Reichen" verschieben - was nach einigen Parteiprogrammen ja eine Wunschvorste

Seminar: Arbeit

Hier nun meine Seminararbeit mit dem Hinweis, dass das Thema nur unvollständig durch zwei Modelle betrachtet wird. Außerdem habe ich bei der Vorbereitung auf den Vortrag bemerkt, dass der letzte Absatz auf Seite 13 und der erste Absatz auf Seite 14 falsch sind.