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Es werden Posts vom Januar, 2009 angezeigt.

Rezension: "Die Dunkelmänner" von Michael Hesemann

Religion hat in unserer heutigen aufgeklärten Zeit einen schlechten Ruf. Religiös zu sein wird von vielen Menschen in unserer Kultur als ein Makel betrachtet, widerspricht es doch unserem Ideal vom rationalen Menschen, der nur der Wissenschaft huldigt, nichts denkt, was über die Wahrnehmung seiner Sinne hinausgeht und alle anderen Überlegungen als Irrational - weil unwissenschaftlich - abtut. Neben theoretischen und philosophischen Argumenten wird zur Begründung dieser Einstellung meist auch die Geschichte bemüht und speziell - unserem Kulturkreis entsprechend - die Geschichte der katholischen Kirche. Sprechen nicht Hexenverfolgung, Inquisition und die Unterdrückung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse eine deutliche Sprache? Zeigen uns nicht selbst populäre Romane und Filme zu Themen wie der Päpsten Johanna oder den Templern, dass die Kirche einigen Dreck am Stecken hat uns vieles noch immer verschweigt und uns Wissen vorenthält? Solchen Fragen geht Michael Hesemann in seinem Buch &q

"80%-Sozialismus"

Ich lese gerade das Buch "Jenseits von Angebot und Nachfrage" von Wilhelm Röpke und bin dabei auf zwei Absätze gestoßen, deren Tenor ich so bereits bei Roland Baader gelesen hatte. Hier zunächst das Zitat Röpkes von 1966: "Es ist offensichtlich, daß die heutige Wirklichkeit der Marktwirtschaft, selbst im Falle Deutschlands, der Schweiz oder der Vereinigten Staaten, weit entfernt von dem Ideal ist, das die Theorie voraussetzt. In Wahrheit haben wir es mit einem <<Mischmasch-System>> zu tun, in dem es mitunter schwer ist, die marktwirtschaftliche Kernmasse zu erkennen, mit einer Kakophonie, aus der der dominierende Ton der Wirtschaftsfreiheit nicht immer klar herauszuhören ist. Wenn die Marktwirtschaft trotz eines früher unvorstellbaren Übermaßes an Eingriffen aller Art noch immer leistungsfähig geblieben ist, so ist das kein Beweis für die Harmlosigkeit oder gar den Nutzen solcher Verzerrungen und Belastungen, sondern ein solcher für die immer wieder erstaunli

Menschen- und Weltbild: Lieber, leckerer, schöner. Werten (Teil II)

Steinchen hat zu meinem letzten Beitrag einige Fragen aufgeworfen, auf die ich hier eingehen möchte. Anmerkung zum Tausch im Allgemeinen Die Darstellung des Tauschs habe ich leider zu verkürzt und damit fehlerhaft dargestellt. Ich habe nur kurz den gesellschaftlichen Tausch beschrieben und nicht den Tausch im Allgemeinen. Das möchte ich hiermit nachholen. Jedes Handeln ist zugleich Tauschen: "Jedes Handeln ist eine durch den Menschen hervorgerufene Veränderung. Wir pflegen eine solche provozierte Veränderung Tausch oder ein Tauschen zu nennen. Ein weniger befriedigender Zustand wird mit einem mehr befriedigenden Zustand vertauscht." [Mises1940, S. 75] Statt zu sagen, dass ich einen Apfel gegen eine Birne tausche, könnte ich auch sagen, dass ich den Zustand in dem ich einen Apfel habe aber keine Birne, gegen den Zustand tausche, in dem ich keinen Apfel habe aber eine Birne. Damit gilt gleiches natürlich für die Wertung: Statt also zu sagen, dass ich die Birne höher werte al