Direkt zum Hauptbereich

Markt und Staat - Teil 1


"Entschuldigen Sie bitte! Was heißt Mittagessen nach Vortragsthema?"

"Nun, das heißt, dass der Ablauf des Mittagessens sich nach den Themen des jeweiligen Tages richtet."

"Können Sie mir das etwas genauer erklären?"
"Aber gerne. Sehe Sie, der erste Tag steht unter dem Thema 'Der demokratische Staat'. Zu Tagesbeginn sammeln wir von allen Konferenzteilnehmern 5,- Euro ein: die Mittagessenpauschale."

"Verstehe."
"Im Laufe des Vormittages teilen wir Speisekarten mit den verfügbaren Mahlzeiten aus. Sie kreuzen an, welches Gericht Ihnen zusagt und geben die Karte bis zum Mittag wieder bei uns ab."

"Ok. Ich schreibe also meinen Namen auf den Zettel..."
"Nein."

"Aber woher wollen Sie dann wissen für wen welches Gericht ist?"
"Das ist nicht wichtig. Alle Teilnehmer bekommen das gleiche."

"Aber warum dann die Sache mit dem Ankreuzen?"
"Um festzustellen, für welche Mahlzeit sich die Mehrheit entscheidet. Diese wird dann für alle zubereitet."

"Wie bitte? Das heißt, wenn sich die Mehrheit für ein Gericht mit Fleisch entscheidet, dann schaue ich als Vegetarierin in die Röhre?"
"Sie dürfen das nicht so einseitig sehen. Das gleiche gilt doch auch, wenn die Vegetarier in der Mehrheit sind. Jeder hat die gleichen Chancen."

"Und was ist mit Allergikern?"
"Auf dieses Problem sind wir bei unseren Vorbereitungen auch bereits gestoßen, hoffen aber es bis zum Tagungsbeginn klären zu können. Wir sehen prinzipiell zwei Möglichkeiten: Entweder wir finden uns damit ab, dass halt gewisse Minderheiten einfach nicht abgedeckt werden können..."

"Was genau heißt?"
"Dass diese ihr Essen halt nicht essen müssen."

"Na toll, und die andere Möglichkeit."
"Wir bieten von vornherein keine Speisen an, die zu solchen Konflikten führen würden. Wir einigen uns quasi auf die kleinste gemeinsame Teilmenge: Kein Fleisch, keine Nüsse, keine Sporen, keine..."

"Das bekommen sie doch nie hin."
"Nun wir haben bereits zwei bis drei breiartige Substanzen identifiziert..."

"Substanzen? Und was ist mit dem Geschmack?"
"Bitte beruhigen Sie sich! Hauptsächlich geht es doch um die Aufrechterhaltung der Körperfunktionen. Da können Sie im Rahmen der Konferenz auch mal auf einen Luxus wie Geschmack oder "Das-Auge-isst-mit" verzichten. Gewisse kleine Opfer müsse für die Gemeinschaft schon erbracht werden."

"Ich muss aber nicht mitessen."
"Natürlich nicht."

"Ich kann mich also auch von vornherein der Stimme enthalten?"
"Natürlich."

"Und muss dann auch die 5,- Euro nicht einzahlen?"
"Ich bitte Sie. Das wäre doch ziemlich ungerecht, wenn sich jeder, der nicht mit dem Abstimmungsergebnis einverstanden ist, einfach der Finanzierung entzieht."

"Wer ist denn auf diese Idee gekommen?"
"Das Veranstaltungskomitee wollte den während der Tagung präsentierten Theorien eine praktische Bühne geben."

"Super Idee. Und was ist am zweiten Tag geplant?"
"Der zweite Tag steht unter dem Thema 'Der freie Markt'."

"Und was setzen Sie uns da vor?"
"Garnichts. Das liegt dann bei Ihnen. Im näheren Umfeld des Konferenzzentrums gibt es reichlich Restaurants, Cafés und Imbisse. Sie können auch gerne von den verschiedenen Angeboten der Lieferservice Gebrauch machen, oder Sie gehen einfach in einen der in der Nähe befindlichen Supermärkte und decken sich dort ein. Was weiß ich."

"Keine vorherigen Einzahlen von 5,- Euro?"
"Nein. Woher sollen wir auch wissen, wie viel Sie für Ihre Speisen ausgeben wollen? Vielleicht fasten Sie ja gerade - wobei Sie das zweifellos nicht nötig haben - und wollen ganz auf Mittag verzichten. Vielleicht bringen Sie sich ja auch etwas von zu Hause mit. Wir haben doch keine Ahnung. Wir lassen Sie einfach machen."

Kommentare

  1. Der freie Markt wird es richten? Bist du dir sicher? Nur weil sich deine Demokraten so doof anstellen? Wo ist das Problem aus den Stimmzetteln mehrere Gerichte zu generieren. In Kneipen funktioniert das doch auch im großen und ganzen für alle Gäste etwas zu essen bereit zu stellen.

    Der Staat übernimmt in dieser hypothetischen Kneipe einen Job, der hier nicht notwendig sein muß. Hin und wieder kann es der Markt durchaus richten. Es gibt da allerdings Kongressgebäude, in deren Umfeld auch nur Sushibuden zu finden sind und der Pommesliebhaber bekommt nicht was er will. Wie die Demokratie wird der Markt dann im besten Fall eine Umfrage starten um zu sehen ob sich noch Geld verdienen läßt. Wenn sich die Allergiker aber als unwirtschaftliche Gruppe herrausstellen werden sie auch auf dem freien Markt untergehen...

    Klar hat eine schlecht umgesetzte Demokratie einige Nachteile. Der freie Markt hat aber auch welche, nur eben woanders.

    Martin, du bist wieder so extrem ;) Was hälst du vom Weg der Mitte, von Mischsystemen?

    AntwortenLöschen
  2. @Matthias:
    "In Kneipen funktioniert das doch auch im großen und ganzen für alle Gäste etwas zu essen bereit zu stellen."

    Sag ich ja. Kneipen (oder andere private Lösungen) sind ja eben auf dem Markt entstanden :-)

    Auf dem Markt kann es, um beim Beispiel zu bleiben, sehr wohl Kongressgebäude geben, "in deren Umfeld auch nur Sushibuden zu finden sind". Aber es gibt an anderen Orten eben Kongressgebäude bei denen das anders aussieht.

    Da der Staat aber eine Lösung für alle propagiert, ist es bei ihm möglich, dass in der Nähe JEDES Kongressgebäudes "nur Sushibuden zu finden sind".

    Die Utopie des Staates ist mir ja verständlich: Die beste Lösung für alle Menschen gleichermaßen.
    Die Realität sieht doch aber meist anders aus: Die mittelmäßigste bis schlechteste Lösung für alle Menschen gleichermaßen.

    Ich behaupte ja nun gar nicht, dass der Markt die beste Lösung für alle Menschen gleichermaßen bereitstellt. Dann wäre ich zu recht zu kritisieren.

    Nein, ich gebe sogar zu, dass der Markt sehr wohl schlechte Lösungen fabriziert. Aber neben diesen schlechten Lösungen kann er - parallel - auch bessere Lösungen anbieten. Es sind eben nicht alle Menschen gezwungen mit der Gemeinschaftslösung vorlieb nehmen zu müssen.

    Abstrakter betrachtet stehen sich hier zwei Lösungsstrategien gegenüber. Angenommen du hast einen Lösungsraum der so komplex und außerdem rückgekoppelt ist, dass du durch reine Analyse nicht das globale (oder lokale) Optimum ermitteln kannst bzw. Eingriffe in das System dieses auch wieder verändert.

    Du kannst also Lösungen nicht errechnen sondern nur entdecken ("erleben"). Sprich: Versuch macht kluch (try and error). Und nun die zwei Strategien:

    1. Alle lösungssuchenden Menschen einigen sich über irgendeinen Prozess (demokratisch, despotisch, ...) auf eine Lösung und probieren diese aus. Sammeln dadurch Erfahrungen, überlegen ob die erreichte Lösung schon ausreichend ist und starten das Verfahren erneut.

    2. Die lösungssuchenden Menschen probieren gleichzeitig verschiedene Lösungen aus. Sie sammeln, sowohl durch ihre eigenen Versuche als auch durch Beobachtung der anderen Versuche, Erfahrungen und entscheiden dann, jeweils für sich, ob sie ihre Lösung weiterverfolgen, die Lösung eines anderen probieren oder was bisher noch nicht versuchtes probieren.

    Es steht quasi planende, sequenzielle Konstruktion gegen spontane, parallele Evolution.

    AntwortenLöschen
  3. Ich hatte erst überlegt, ob ich noch eine Anmerkung hinzufüge. Nun dann hier als Kommentar:

    Mir ging es nicht um die Darstellung der Demokratie, sondern um die Darstellung des Staates. Hätte ich eine despotische Entscheidungsfindung geschildert, hätten mir wahrscheinlich alle zugestimmt, dass dies abzulehnen ist, aber ebenso erwidert, dass dies ja kein Problem darstelle, weil die Demokratie ganz anders ist.

    Deswegen nahm ich gleich die Demokratie als Ausgangspunkt, um zu zeigen, dass der Staat (und nicht nur er) unabhängig von dem konkreten Entscheidungsfindungsmechanismus immer vor dem selben Problem steht:

    Eine zentrale Institution kann niemals auf die gleiche effiziente Art und Weise die Details im Leben der Menschen regeln wie es dezentrale Strukturen können (also die Menschen selber).

    Selbst wenn die Herrschenden (der Despot oder das gesamt Volk) die besten Absichten hätten und hochintelligent wären, gäbe es ein Zurechnungs- und ein Informationsproblem.

    In einem Satz gesprochen: Es gibt nicht die Lösung, die auf alle Menschen passt (also in unserem Beispiel: das Essen, das alle mögen).

    Und in der Realität: Es gibt nicht das Gesundheitssystem, das Rentensystem, das Bildungssystem, das Sozialsystem, das Finanzsystem, das auf alle Menschen passt.

    Die Frage ist jeweils die aus dem obigen Post, ob man entweder diejenigen, die nicht ins Muster passen, durchs Raster fallen lässt, oder ob man die Anforderungen soweit herabsetzt, bis zwar alle Menschen abgedeckt sind, die Leistungen aber dann auch so niedrig sind, dass man sich den Aufwand auch hätte sparen können (denn die Kosten erhöhen sich auf jeden Fall).

    Der Staat bietet immer nur eine Lösung an. Der Markt mehrere.

    Wenn sich eine staatliche Lösung als fehlerhaft erweist, dann wirkt sich dieser Fehler auf alle Menschen aus. Der Markt bietet Alternativen.

    Selbst wenn der Staat eine Lösung anbietet die einigermaßen akzeptabel ist, weiß man nie, ob es nicht evtl. noch bessere gibt oder das Optimum schon erreicht ist. Auf dem Markt werden verschiedene Lösungen parallel angeboten, die verglichen werden können.

    Weder Staat noch Markt sind perfekt, denn beide sind nur verschiedene Organisationsformen von Menschen; und Menschen sind Menschen :-)

    Selbst wenn Staat und Markt die gleiche Leistungsfähigkeit bei der Entwicklung von Lösungen hätten, wäre der Markt dem Staat aufgrund der jeweils verwendeten Methoden ethisch vorzuziehen.

    AntwortenLöschen
  4. Du traust den Menschen viel zu.
    Sehr viel.

    Nach dem was ich so sehe liegt das Anliegen der meisten Firmen im kurzfristig maximalen Gewinn. Das mag daran liegen, das die entsprechenden Geschäftsführer heute bei Kapitalgesellschaften selten lange genug im Amt sind um langfristigen Vorteilen Priorität geben zu können. Andererseits könnte es auch daran liegen das die meisten Menschen ungern langfristig planen.

    Nun gibt es aber auch Variablen, die langfristig den Menschen nützen, aber kurzfristig den Interessen der Wirtschaft zu Gewinnmaximierung widersprechen. Ein Punkt, der mir dazu einfällt ist der Umweltschutz. Welche Firma bezahlt schon gern mehr als unmittelbar notwendig um ein Produkt hervor zu bringen? Welcher Konsument bezahlt schon gern mehr als unmittelbar notwendig um ein Produkt zu kaufen? Und doch wäre es hin und wieder besser jetzt Anreize zu schaffen.

    Du magst jetzt widersprechen, das die Wirtschaft bisher dann doch alle Probleme gelöst hat. Ich kann soweit zustimmen, das es bei Menschen intrinsische- und extrinsische Motivation gibt und das wohl auf menschliche Organisationen wie Firmen ebenfalls zu trifft und das eine Aktion ausgehend von einer Firma immer stärker wirkt als eine Aktion ausgehend von externen Entitäten. Und doch sage ich, es hilft trotzdem.

    In meinem Job sehe ich, das manche Menschen nicht eigenständig lebensfähig sind. Ein größerer Teil der Menschen schafft das im allgemeinen schon, scheitert aber an speziellen Situationen. Diese werden dann gern so lange wie möglich ignoriert und verdrängt. Irgendwann gewinnen die Tatsachen dann doch. Leider ist es zu diesem Zeitpunkt manchmal schon zu spät. Dann ist es gut, das es helfende Hände gibt.

    Hier postuliere ich, das es in der Wirtschaft im größeren Maßstab genauso ist.

    Der Markt kann viele Probleme umschiffen. Hin und wieder ist es aber auch ganz praktisch, das es da noch welche gibt, deren Hauptinteresse nicht in der Gewinnmaximierung liegt (oder liegen sollte).

    Wenn der Markt so gut funktioniert, wieso gibt es bei Monopoly am Ende immer einen Gewinner und so viele Verlierer?

    AntwortenLöschen
  5. Die Menschen sind fehlbar. Was ist an dieser Ansicht falsch?

    Sind Politiker, Beamte und Wähler keine Menschen? Sind sie unfehlbar?

    Durch welche Kraft werden aus jenen Menschen, denen du Kurzsichtigkeit und Profitstreben attestierst, plötzlich, durch den Einfluss der Politik, verantwortliche und dem Gemeinwohl verpflichtete Personen?

    Gerade weil die Menschen so sind wie du sie beschreibst, ist es doch umso wichtiger die Macht die sie über andere Menschen ausüben könne zu beschränken.

    Der oft angeführten Manager (letztlich nur ein Angestellter) ist in der Wirklichkeit in der Minderheit:

    "Inhabergeführte Unternehmen stellen ca. 75% der Arbeitsplätze zur Verfügung." [1]

    Wer handelt wohl langfristiger?

    Der Politiker, der davon ausgehen muss nur 4 Jahre im Amt zu sein; der weiß, dass er für Entscheidungen, deren positive Folgen erst nach Jahren oder Jahrzehnen sichtbar werden, bei der nächsten Wahl nicht wiedergewählt wird?

    Jener Politiker und jene Beamten, die nicht mit ihrem eigenen Geld wirtschaften, sondern mit jenem, welches ihnen die Bürgern ohne garantierte Gegenleistung geben müssen?

    Jene Volksvertreter die nicht mit ihrem persönlichen Eigentum oder ihren privaten Vermögen für Fehlentscheidungen haften?

    Oder der Eigentümer eines Familienunternehmens, der sein gesamtes Unternehmen von klein an selbst aufgebaut hat, der es als sein Lebenswerk ansieht, der es für seine Kinder bewahren und an diese weitergeben will? Der mit seinem eigenen Vermögen haftet, der bei Fehlern sein privates Eigentum verliert? Der aus persönlicher Motivation und ehrlichem Interesse hinter seiner Idee steht und mit an Selbstaufopferung grenzenden persönlichen Anstrengungen für diese kämpft?

    Wer handelt wohl verantwortlicher?

    [1] http://www.regina.rwth-aachen.de/aktuelles/pdf/Vortrag_Treffpunkt_Zukunft_ew_v2.pdf

    P.S. Vielen Dank. Endlich ordnen sich mal meine Gedanken etwas und vor allem fixiere ich sie mal.

    AntwortenLöschen
  6. Wie mir scheint träumen wir aneinander vorbei. Dein Blick auf den ideelen Markt auf die Realpolitik trifft auf meine Vorstellung von ideeller Politik und Realmarkt.

    Da fällt mir doch das Chaosradio Nummer 75 ein. "Abstract: Jede Geschichte hat vier Seiten. Deine Seite, Ihre Seite, die Wahrheit und das, was wirklich passiert ist."
    zu hören unter http://chaosradio.ccc.de/cr75.html

    AntwortenLöschen
  7. Na hier geht es heiß her :-) Gibt es eigentlich einen Feed für alle Kommentare und nicht nur zu einem speziellen Post? Anyway...

    Denkfehler bei Martin: Er sagt, warum sollten Politiker besser sein, als einzelne Menschen? Sieht auf den ersten Blick nach einer richtigen Frage aus. Allerdings handelt der Politiker eben nicht allein, sondern ist in einen Gemeinschaftsprozess eingebunden. Dadurch wird eben nicht nur seine beschränkte Intelligenz genutzt, sondern die von mehreren Leuten. Die Frage ist also, was ist der beste Prozess, um die Erfahrung/Intelligenz von mehreren Leuten bei einer Lösungsfindung zu vereinen? Die Demokratie kennt hier den Kompromiss bzw. die Diktatur der Mehrheit. Im Liberalismus ist es dann die natürlich Auslese. Mir persönlich gefällt der Kompromiss besser, weil hier Menschen zusammen arbeiten und nicht gegeneinander. Ob das aber immer effektiver ist, kann ich natürlich nicht sagen.

    AntwortenLöschen
  8. Der Feed für alle Kommentare liegt hier:
    http://pudelskern.blogspot.com/feeds/comments/default

    Allerdings weiß ich noch nicht, wie ich ihn zentral in den Blog einbinden kann.

    AntwortenLöschen
  9. @Steinchen:
    Wo liegt mein Denkfehler? Ich streite ja nicht ab, dass Politiker innerhalb eines "Gemeinschaftsprozesses" nach Lösungen suchen ("Alle lösungssuchenden Menschen einigen sich über irgendeinen Prozess (demokratisch, despotisch, ...) auf eine Lösung").

    Aber dieser "Gemeinschaftsprozess" des Staates reicht bei weitem nicht an jenen Gemeinschaftsprozess des Marktes heran.

    Denn während auf dem Markt viele Lösungen ausprobiert werden, die außerdem oft jeweils besser an die betroffenen Menschen angepasst sind, setzt der Staat nach seinem Entscheidungsprozess nur eine Lösung für alle Menschen um.

    "Daß in die Ordnung einer Marktwirtschaft viel mehr Wissen von Tatsachen eingeht, als irgendein einzelner Mensch oder selbst irgendeine Organisation wissen kann, ist der entscheidende Grund, weshalb die Marktwirtschaft mehr leistet als irgendeine andere Wirtschaftsform." (Hayek, Freiburger Studien, Tübingen 1969, S. 11) auf http://www.hayek.de/frames/zitate.html

    Viel wichtiger als die effizienztechnischen Überlegung sind für mich aber die ethischen Prinzipien:

    Der Staat - ungeachtet seiner Entscheidungsfindungsmethoden - verfolgt überwiegend das Prinzip der Gewalt, des Befehls.

    Der Markt hingegen - und ich stehe mit dieser Behauptung sehr wahrscheinlich alleine da - baut auf Zusammenarbeit und Kooperation (siehe hierzu auch einen anderen Text von mir: http://de.liberty.li/magazine/?id=4532&q=Ellenbogenmentalit%E4t)

    Doch Behauptungen bringen uns nicht weiter, so dass ich wohl nicht umhin kommen werden, entsprechende Argumente in weiteren Posts folgen zu lassen :-)

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

I see u

  Beim alljährlichen erzwungenen Aufräumen fand sich dieses Bild. Das älteste Kind hatte es vor etwa ein oder zwei Jahren gemalt und dann an die Tür des zweitältesten Kindes geklebt. Lieb, nicht?

Keine Angst vorm Manchester-Liberalismus

Ich recherchiere gerade etwas über das 19. Jahrhundert und die Industrielle Revolution, was sich jedoch noch etwas hinziehen wird. Im Geiste von Open Science möchte ich jedoch bereits einige Quellen vorstellen; zum Thema "Manchester-Liberalismus". Die heute gängige Vorstellung einer Ideologie, die nur auf das Eigeninteresse und die Vorteile der "Reichen" bedacht war und des Staates als Hüter des Gemeinwohls und Beschützer der Armen, der sich im 19. Jahrhundert völlig aus der Wirtschaft heraushielt, wird in den angeführten Texten als nicht ganz korrekt präsentiert. Vielmehr zeigt sich, dass die Interventionen des Staats die Lage der Armen verschlechterte und durch das Zurückdrängen des Staates verbessert wurde. Ich werde darauf hoffentlich später noch genauer eingehen können. Gerecht ist nur die Freiheit von Richard Herzinger und Mythos Manchestertum von Detmar Doering

Spezifisch unspezifisch

Ich habe mir vor einiger Zeit einmal eine Studie zur selbsternannten "geschlechtergerechten Sprache" angesehen, die beweisen soll, dass sich nur durch diese Sprachvariante Frauen und Mädchen angesprochen fühlen. Diese Studie muss eine Leuchtturmstudie sein, denn sie wird in den Medien ständig angeführt. Z.B. bei Quarks , Verdi oder RND . Bei letzterem steht dazu: In einer Studie aus dem Jahr 2015 wurde ein Experiment mit fast 600 Grundschulkindern durchgeführt. Dabei wurden ihnen Berufe entweder in der männlichen und weiblichen Form oder im generischen Maskulinum vorgelegt. Mädchen trauten sich eher traditionell männliche Berufe zu, wenn die Berufsbezeichnung gegendert wurde. Es handelt sich hierbei um die Studie "Yes I Can! – Effects of Gender Fair Job Descriptions on Children’s Perceptions of Job Status, Job Difficulty, and Vocational Self-Efficacy" . Bevor ich mir diese Studie anschaute, hatte ich schon den Gedanken: Eigentlich widerlegt diese Studie ja die gesa