Direkt zum Hauptbereich

Robinson

Als ich nach Wochen des Home-Office wieder zu meiner regulären Arbeitsstelle zurückkehrte, kam ich endlich auch wieder zu meinen wochentäglichen Mittagsspaziergängen.

Diese führen, wie bereits in einem anderen Beitrag angesprochen, an einem Bachlauf vorbei.

Diesmal viel mir ein Trampelpfad auf, der von der Straße wegführte.


Nun stand ich vor der Wahl, meinen gewohnten Gang fortzusetzen, um erholt zu meinem Arbeitsplatz zurückzukehren, oder meine knappe Zeit zu opfern, um mich durch Brennnesseln und Dornen zu kämpfen, um am Ende einen vermüllten Angelplatz zu finden.


Seit ich mir selbst auferlegt habe, einen regelmäßigen Blog zu führen, entscheide ich mich öfters für letzteres. Nicht dass ich erwartete, über eine spannende Junglesafari, mit auflauernden Krokodilen (in Westfalen eher selten) und wilden Eingeborenenstämmen (in Westfalen alltäglich) zu berichten. Aber jede Abweichung vom normalen Trott hat Nachrichtenwert; auch wenn ich dann nur über Müllprobleme sprechen kann.


Mit den Brennnessel behielt ich Recht, jedoch blieb ich meiner langen Hosen wegen unbeeindruckt. Vorbei an Bäumen, führte mich mein Weg zum Ufer, des an dieser Stelle noch von der Straße etwas weiter weg liegenden Gewässers.


Dort stieß ich auf einen entwurzelt und umgekippt Baum, der so eine Brücke zu einer kleinen Insel bildete. Und auf dieser Insel fand ich einen kleinen gebauten Unterstand (mit Dachterrasse) und Inneneinrichtung.



Selbst ein Gießkanne (oben auf der Baumwurzel) stand für das angelegte Beet (ganz rechts) bereit.

Angetroffen habe ich niemanden. Wer hat das gebaut? Kinder? Ein Obdachloser? Wilde westfälische Eingeborene?

Die Abweichung vom alltäglichen hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

I see u

  Beim alljährlichen erzwungenen Aufräumen fand sich dieses Bild. Das älteste Kind hatte es vor etwa ein oder zwei Jahren gemalt und dann an die Tür des zweitältesten Kindes geklebt. Lieb, nicht?

Keine Angst vorm Manchester-Liberalismus

Ich recherchiere gerade etwas über das 19. Jahrhundert und die Industrielle Revolution, was sich jedoch noch etwas hinziehen wird. Im Geiste von Open Science möchte ich jedoch bereits einige Quellen vorstellen; zum Thema "Manchester-Liberalismus". Die heute gängige Vorstellung einer Ideologie, die nur auf das Eigeninteresse und die Vorteile der "Reichen" bedacht war und des Staates als Hüter des Gemeinwohls und Beschützer der Armen, der sich im 19. Jahrhundert völlig aus der Wirtschaft heraushielt, wird in den angeführten Texten als nicht ganz korrekt präsentiert. Vielmehr zeigt sich, dass die Interventionen des Staats die Lage der Armen verschlechterte und durch das Zurückdrängen des Staates verbessert wurde. Ich werde darauf hoffentlich später noch genauer eingehen können. Gerecht ist nur die Freiheit von Richard Herzinger und Mythos Manchestertum von Detmar Doering

I Want To Hold Your Hand

Ich habe gerade im Radio gehört, dass genau heute vor 60 Jahren die Beatles ihr Stück I Want To Hold Your Hand veröffentlicht haben. Dafür unterbreche ich gerne meine Blog-Abstinenz und zeige hier meine Lieblingsinterpretation dieses Lieds aus der wunderbaren Serie GLEE: