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Laissez-faire

Symbolbild: Ein Tunnel, in dem wegen Bauarbeiten Absperrungen errichtet sind.

Ich bin mit den Gender-Verboten, die gerade in einigen Bundesländern erlassen werden, nicht so glücklich.

Zwar bin ich der Meinung, dass man die selbsternannte "geschlechtergerechte" oder "gendersensible" Sprache nicht nutzen sollte, da sie sexistisch und frauenverachtend ist; allerdings glaube ich, dass sie sich aus genau diesen Gründen nicht durchsetzen wird, wenn man den Menschen die Wahl lässt.

Ich bin davon überzeugt, dass meine Argumente gegen die separierenden Sprache und für die vereinende Sprache nachhaltiger sind als Verbote.

Verbote sehe ich hier als kontraproduktiv, da sie wahrscheinlich Widerstand hervorrufen und die Debatte eher verhärten, was ein Überzeugen durch Argumente unwahrscheinlicher macht.

Außerdem schafft es einen Referenzfall, der den Gendergegnern auf die Füße fallen wird, wenn sich die Mehrheitsverhältnisse ändern sollten. Denn - wie du mir mir, so ich dir - wird dann umgekehrt das gegnerische Maskulinum verboten.

Genau aus diesem Grund muss in einer liberalen Gesellschaft die goldene Regel gelten: Was du nicht willst, das man die tu, das füg' auch keinem ander'n zu.

Besser wäre es gewesen, wenn man nur die Pflicht zur Verwendung der separierenden Sprache verboten hätte, also dass sie z.B. in staatlichen Prüfungen oder in Behörden verwendet werden muss.

Dass sie aber in Unterricht thematisiert werden darf oder dass Behörden es ihren Mitarbeitern freistellen, sie zu benutzen, sollte nicht verboten werden.

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