Arbeitsteilung und der auf ihr beruhende Tauschhandel kann nur zwischen annähernd gleichstarken, sprich gleichpotenten Partnern erfolgen. Denn nur wenn jeder in mindestens einer Sache besser ist als der andere, hat er überhaupt etwas anzubieten - lohnt sich also die Spezialisierung.
Denn wie sollte Arbeitsteilung zwischen zwei Partnern möglich sein, wenn der eine dem anderen in allem überlegen ist? Ein Tausch zwischen beiden wäre kaum für beide vorteilhaft. Was könnte der "Schwächere" den "Stärkeren" denn bieten? Wenn in irgendeiner Weise Handel zwischen den beiden zustande kommen würde, dann entweder weil der Stärkere den Schwächeren ausbeutet - dann hätte der Schwächere nicht davon - oder der Stärkere schenkt dem Schwächeren etwas von seiner Arbeitsleistung - ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Ich vermute, dass die vorherige Darstellung in etwa beschreibt, was ich vor einigen Jahren zu diesem Thema glaubte. Sicher weiß ich es nicht mehr. Da ich mich aber noch an meine Reaktion erinnern kann (beeindruckendes Zurückfallen in den Stuhl und ungläubiges Starren auf den Bildschirm) als ich mit der das Gegenteil behaupteten Theorie vertraut wurde, muss es wohl in diese Richtung gegangen sein.
Was war es nun, dass mich so beeindruckte? (Im Nachhinein wirkt es gar nicht mehr so erstaunlich und mein Geständnis eher peinlich. Aber dafür sind Blogs ja da.) Es war Ricardos Gesetz vom komparativen Vorteil. (Ok, das war jetzt nicht so überraschend wie "Die Illuminaten haben Elvis entführt!" und auch ein dramaturgischer Blitz-und-Donner-Effekt hätte dazu nicht gewirkt. Hey, dies ist keine Kurzgeschichte.)
Und was sagt nun dieses Gesetz? Es sagt, dass es bei der Arbeitsteilung nicht auf den absoluten Vorteil, sondern auf den relativen - komparativen - Vorteil ankommt. Es sagt nicht weniger aus, als dass selbst der allen Anderen Überlegene einen Vorteil daraus ziehen kann, mit anderen zu handeln; und dass selbst der in allem den Anderen Unterlegene der Gesellschaft etwas geben und ebenfalls einen Nutzen aus jenem Tausch ziehen kann.
Mises lässt sich aus diesem Grund gar dazu hinreißen von einem Ricardo'schen "Vergesellschaftungsgesetz" zu sprechen:
Anmerkung:
Den Titel habe ich von Paul Krugman geklaut, der in einem gleichnamigen Artikel diskutiert, warum es gerade Intellektuellen so schwer fällt das Gesetz vom komparativen Vorteil zu akzeptieren.
Literatur
[Mises1940] von Mises, Ludwig; 1940; "Nationalökonomie. Theorie des Handelns und Wirtschaftens"
Denn wie sollte Arbeitsteilung zwischen zwei Partnern möglich sein, wenn der eine dem anderen in allem überlegen ist? Ein Tausch zwischen beiden wäre kaum für beide vorteilhaft. Was könnte der "Schwächere" den "Stärkeren" denn bieten? Wenn in irgendeiner Weise Handel zwischen den beiden zustande kommen würde, dann entweder weil der Stärkere den Schwächeren ausbeutet - dann hätte der Schwächere nicht davon - oder der Stärkere schenkt dem Schwächeren etwas von seiner Arbeitsleistung - ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Ich vermute, dass die vorherige Darstellung in etwa beschreibt, was ich vor einigen Jahren zu diesem Thema glaubte. Sicher weiß ich es nicht mehr. Da ich mich aber noch an meine Reaktion erinnern kann (beeindruckendes Zurückfallen in den Stuhl und ungläubiges Starren auf den Bildschirm) als ich mit der das Gegenteil behaupteten Theorie vertraut wurde, muss es wohl in diese Richtung gegangen sein.
Was war es nun, dass mich so beeindruckte? (Im Nachhinein wirkt es gar nicht mehr so erstaunlich und mein Geständnis eher peinlich. Aber dafür sind Blogs ja da.) Es war Ricardos Gesetz vom komparativen Vorteil. (Ok, das war jetzt nicht so überraschend wie "Die Illuminaten haben Elvis entführt!" und auch ein dramaturgischer Blitz-und-Donner-Effekt hätte dazu nicht gewirkt. Hey, dies ist keine Kurzgeschichte.)
Und was sagt nun dieses Gesetz? Es sagt, dass es bei der Arbeitsteilung nicht auf den absoluten Vorteil, sondern auf den relativen - komparativen - Vorteil ankommt. Es sagt nicht weniger aus, als dass selbst der allen Anderen Überlegene einen Vorteil daraus ziehen kann, mit anderen zu handeln; und dass selbst der in allem den Anderen Unterlegene der Gesellschaft etwas geben und ebenfalls einen Nutzen aus jenem Tausch ziehen kann.
Mises lässt sich aus diesem Grund gar dazu hinreißen von einem Ricardo'schen "Vergesellschaftungsgesetz" zu sprechen:
"Das Vergesellschaftungsgesetz lässt uns den Weg der Arbeitsteilung erfassen. Wir können nun begreifen, was die Einzelnen dazu getrieben hat, sich nicht als Konkurrenten im Kampfe um die Aneignung von Unterhaltsmitteln, die die Natur nur in beschränktem Masse zur Verfügung gestellt hat, zu betrachten; wir vermögen zu begreifen, was sie veranlasst hat und fortdauernd veranlasst, sich zu gemeinsamem Handeln zusammenzuschließen." [Miese1940, S. 128]Ich wollte erst ein eigenes Beispiel ausarbeiten, um das Prinzip zu verdeutlichen, aber da dies schon andere gemacht haben und ich hier über Arbeitsteilung schreibe, verweise ich zum einen auf den oben verlinkten Text und zum anderen noch auf die Begründung, warum auch Superhelden vom Handel profitieren.
Anmerkung:
Den Titel habe ich von Paul Krugman geklaut, der in einem gleichnamigen Artikel diskutiert, warum es gerade Intellektuellen so schwer fällt das Gesetz vom komparativen Vorteil zu akzeptieren.
Literatur
[Mises1940] von Mises, Ludwig; 1940; "Nationalökonomie. Theorie des Handelns und Wirtschaftens"
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