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Selbstkritik

in einem meiner vorherigen Beiträge wies ich darauf hin, wie sehr mich jene Diskussionsteilnehmer beeindrucken, die in ihren Ausführungen immer sachlich bleiben und deren Beiträge nie aggressiv und gerade darum so überzeugend wirken.

Jene Personen sind in einschlägigen Diskussionsforen eine wahre Seltenheit. Überwiegend trifft man meistens auf die Hitzköpfe, die sich durch jedes Kommentar an den Karren gefahren fühlen und deren Antworten immer verbale Angriffe sind.

Ich denke mir immer, wenn ich solche Auseinandersetzungen lese: Man, was ihr euch dadurch verschenkt. Denn überzeugen tut ihr damit niemanden, da die meisten Menschen dann immer in Verteidigungshaltung gehen; und wenn sich jeder in seinem ideologischen Bunker verschanzt, nur noch seine Argumente nach Draußen schießt, die Argumenten des anderen aber abwehren will, dann ist die ganze Diskussion schon verloren.

Dass mich dieses Verhalten bei anderen so ärgert nennen die Psychologen glaube ich Projektion. Man projetziert jene Verhaltensweisen die man an sich nicht leiden kann auf andere und kritisiert diese dann.

Mein letzter Kommentar ist dafür wieder ein (Negativ-) Beispiel (Nicht für die Projektion, sondern für das Verhalten).

Er ist, um es kurz zusammenzufassen, sarkastisch (besser bissig) und aggressiv. Ich weiß, dass damit keine gewinnbringende Diskussion geführt werden kann. Er ist entweder dazu geeignet die Diskussion zu beenden oder führt nur, wenn sich mein Gegenpart nicht wesentlich besser unter Kontrolle hat als ich, zu einer gleichartigen Antwort.

Soviel also sehr kurz zur Fehleranalyse. Was hätte ich also besser machen können?

Ich denke, dass ein Finden von Übereinstimmungen zu Beginn ein guter Anfang gewesen wäre. Konkret vielleicht in der Art "ich stimme dir zu, dass in vielen Bereichen private Alternativen existieren und dass..."

Wie bekomme ich nach jenem Absatz nun den Dreher zu jenen Punkten bei denen ich anderer Meinung bin ohne hier nun gleich wieder in Kampfhaltung zu gehen? Vielleicht in dem ich, statt zu sagen "ich bin aber anderer Meinung" die Überleitung eher so formuliere: "Einige Sachverhalte stimme mich aber noch nachdenklich." Schwierig.

Jene Punkte hätte ich dann einfach nur aufzählen sollen, evtl. mit einer nach Bestätigung bittenden Frage. "Ein Angestellter hat heute aber erst eine Wahl zwischen GKK und PKV, wenn.... Sehe ich das richtig?"

Argumente lassen sich auf diese Weise auch einfacher bestätigen oder entkräften.

Naja, vielleicht gelingt es mir bei meinen nächsten Kommentaren mich an meine Vorschläge zu halten (bei den Beiträgen wird es mir noch schwerer fallen.)

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