Heute einmal wieder etwas Statistik und der erneuten Suche nach der Grundgesamtheit.
Beginnen wollen wir mit der folgenden Fragestellung:
Wenn ich ein prinzipienloser, opportunistischer und rücksichtloser Mensch wäre, der nur darauf aus wäre sein Einkommen und seine Macht zu mehren; in welche Partei sollte ich eintreten, um die größte Chance auf einen Einzug in den Bundestag zu haben?
Eine grobe Antwort sollte ich dadurch bekommen, dass ich die jeweiligen Mitgliederzahlen der Parteien ins Verhältnis zu ihren errungenen Bundestagmandaten setze. Auf diese Weise würde ich die Partei mit den geringsten Konkurrenten je Mandat ermitteln.
Gesagt getan. Hier die Tabelle:
Statistisch wäre meine Chance in der AfD am höchsten (nur 289 Konkurrenten je Mandat) und in der SPD am niedrigsten (ganze 2.915 Nebenbuhler!).
Okay, angenommen mir wäre das politische Programm einer Partei doch wichtig, so dass ein Eintritt in die AfD für mich nicht in Betracht käme. Was könnte ich dann tun, um meine Chancen auf ein Mandat zu erhöhen?
Nun, wenn ich die Statistik betrachte, sollte ich eine Geschlechtsumwandlung in Betracht ziehen. Denn als Frau in einer Partei wären meine Chancen in den Bundestag einzuziehen im Schnitt 15 Prozent höher als die eines Mannes.
Nur bei der Union und der AfD hätte ich als Frau schlechtere Karten. Jeweils nur 4/5 bzw. 2/3 der Chance eines Mannes hätte ich dort.
Aber schon bei der FDP lege ich mit den Männern gleich auf und bei der SPD wäre meine Chance schon um 50 Prozent höher als die eines Mannes. Bei der Linken und den Grünen hätte ich als Frau sogar eine doppelt so hohe Chance in den Bundestag einzuziehen als dies Männer in diesen Parteien haben.
Jedoch bin ich dann doch nicht so prinzipienlos, opportunistisch und rücksichtlos, dass ich wegen 10.000,- Euro im Monat, über vier Jahre hinweg, mein Geschlecht wechseln würde.
Aber wenn ich es doch wäre, dann würde ich einfach mal darauf vertrauen, dass Bürger und Journalisten nicht so genau nachrechen und zusätzlich noch eine Mindestquote für Frauen von 50 Prozent durchsetzen. Das würde meine Chancen in der Union und der FDP auf das dreifache und bei der AfD sogar auf das fünffache der eines Mannes erhöhen und mir im Schnitt über alle Parteien hinweg eine 2,6-fach höhere Chance gegenüber Männern sichern.
Aber so frech und demokratiefeindlich würde wohl niemand sein.
Quellen:
https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/mdb_zahlen_19/frauen_maenner-529508
https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/zahlen-und-fakten/140358/soziale-zusammensetzung
https://www.bundestag.de/parlament/praesidium/parteienfinanzierung/rechenschaftsberichte/rechenschaftsberichte-202446
Beginnen wollen wir mit der folgenden Fragestellung:
Wenn ich ein prinzipienloser, opportunistischer und rücksichtloser Mensch wäre, der nur darauf aus wäre sein Einkommen und seine Macht zu mehren; in welche Partei sollte ich eintreten, um die größte Chance auf einen Einzug in den Bundestag zu haben?
Eine grobe Antwort sollte ich dadurch bekommen, dass ich die jeweiligen Mitgliederzahlen der Parteien ins Verhältnis zu ihren errungenen Bundestagmandaten setze. Auf diese Weise würde ich die Partei mit den geringsten Konkurrenten je Mandat ermitteln.
Gesagt getan. Hier die Tabelle:
Partei | Mitgliederzahl | Bundestagsmandate | Mitglieder je Mandat |
---|---|---|---|
Union | 566.547 | 246 | 2.303 |
SPD | 443.152 | 152 | 2.915 |
AfD | 27.467 | 95 | 289 |
FDP | 63.050 | 80 | 788 |
Die Linke | 62.298 | 69 | 903 |
Die Grünen | 65.065 | 67 | 971 |
Gesamt | 1.227.579 | 709 | 1.731 |
Statistisch wäre meine Chance in der AfD am höchsten (nur 289 Konkurrenten je Mandat) und in der SPD am niedrigsten (ganze 2.915 Nebenbuhler!).
Okay, angenommen mir wäre das politische Programm einer Partei doch wichtig, so dass ein Eintritt in die AfD für mich nicht in Betracht käme. Was könnte ich dann tun, um meine Chancen auf ein Mandat zu erhöhen?
Nun, wenn ich die Statistik betrachte, sollte ich eine Geschlechtsumwandlung in Betracht ziehen. Denn als Frau in einer Partei wären meine Chancen in den Bundestag einzuziehen im Schnitt 15 Prozent höher als die eines Mannes.
Partei | Weibliche Mitglieder | weibliche Abgeordnete | Weibliche Mitglieder je weiblichen Mandat | Männliche Mitglieder je männlichen Mandat | Vorteil Frauen gegenüber Männern |
---|---|---|---|---|---|
Union | 138.864 | 51 | 2.723 | 2.193 | -19% |
SPD | 141.809 | 65 | 2.182 | 3.464 | 59% |
Afd | 4.395 | 11 | 400 | 275 | -31% |
FDP | 14.502 | 19 | 763 | 796 | 4% |
Die Linke | 23.050 | 37 | 623 | 1.227 | 97% |
Die Grünen | 25.375 | 39 | 651 | 1.418 | 118% |
Gesamt | 347.995 | 222 | 1.568 | 1.806 | 15% |
Nur bei der Union und der AfD hätte ich als Frau schlechtere Karten. Jeweils nur 4/5 bzw. 2/3 der Chance eines Mannes hätte ich dort.
Aber schon bei der FDP lege ich mit den Männern gleich auf und bei der SPD wäre meine Chance schon um 50 Prozent höher als die eines Mannes. Bei der Linken und den Grünen hätte ich als Frau sogar eine doppelt so hohe Chance in den Bundestag einzuziehen als dies Männer in diesen Parteien haben.
Jedoch bin ich dann doch nicht so prinzipienlos, opportunistisch und rücksichtlos, dass ich wegen 10.000,- Euro im Monat, über vier Jahre hinweg, mein Geschlecht wechseln würde.
Aber wenn ich es doch wäre, dann würde ich einfach mal darauf vertrauen, dass Bürger und Journalisten nicht so genau nachrechen und zusätzlich noch eine Mindestquote für Frauen von 50 Prozent durchsetzen. Das würde meine Chancen in der Union und der FDP auf das dreifache und bei der AfD sogar auf das fünffache der eines Mannes erhöhen und mir im Schnitt über alle Parteien hinweg eine 2,6-fach höhere Chance gegenüber Männern sichern.
Aber so frech und demokratiefeindlich würde wohl niemand sein.
Quellen:
https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/mdb_zahlen_19/frauen_maenner-529508
https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/zahlen-und-fakten/140358/soziale-zusammensetzung
https://www.bundestag.de/parlament/praesidium/parteienfinanzierung/rechenschaftsberichte/rechenschaftsberichte-202446
Statistik. Statistiken legen Homosexualität innerhalb der Gesellschaft bei etwa 10% fest.
AntwortenLöschenDas ist quasi 1 Spieler aus der Stammelf eines Fußballbundesligateams, ganz abgesehen von Auswechsel- und Reservespielern. Sind also in der Bundesliga bei 18 Mannschaften mindestens 18 Spieler. Ich kenn nicht Einen...
Vielleicht werden Frauen in der Politik auch einfach gewählt, weil sie geschlechterspezifisch für ganz andere Werte stehen als Männer?? Wer setzt sich den groß mit Inhalten auseinander, Sympathien sind entscheidend.
Seit wann repräsentieren die Mitglieder eines Parlaments die Mitglieder ein Partei? Ich dachte, sie sollen das Volk repräsentieren?
AntwortenLöschenIch habe nicht gefordert, dass die Parlamentarier NICHT das Volk repräsentieren sollen.
LöschenKeine Ahnung, was mir der Beitrag dann sagen soll. Den Opportunismus etwas weiter gedacht wurde hier: http://www.schleckysilberstein.com/2019/05/rechtspopulismus-vermogend-werden-ohne-ausbildung/ :-)
LöschenDer Artikel sollte aufzeigen, dass der geringe Frauenanteil in den deutschen Parlamenten (hier der Bundestag) nicht auf eine Benachteiligung der Frauen beim Aufstellen der Kandidatenlisten zurückzuführen ist. Die Parteien bedienen sich dabei nämlich nicht aus der Menge der Gesamtbevölkerung, sondern lediglich aus der wesentlich geringeren Menge der Parteimitglieder.
LöschenDer Frauenanteil im Bundestag entspricht sogar ziemlich genau dem Frauenanteil in den Parteien. Ein Eingriff in das Wahlverfahren ist demnach also nicht nötig, um den Frauenanteil zu erhöhen. Statt dessen muss der Anteil der Frauen in den Parteien erhöht werden. Dies würde damit auch zu einer Erhöhung im Parlament führen.
Darüber sollte diskutiert und nach Lösungen gesucht werden. Das wäre auch verfassungsrechtlich weniger bedenklich.
Ich weiß gar nicht was Du willst, die Spitze der deutschen Politik ist doch von Frauen geführt. Mutti Merkel regiert uns quasi schon eine Ewigkeit, danach kommt AKK. Die SPD hat Frau Nahles an der Spitze. Die Linke jahrelang Sahra Wagenknecht. Ein Teil der smarten Grünen-Doppelspitze ist Frau Baerbock. Und in der der FDP ist die teutonische Linda Teuteberg im Kommen, die ihr "Freiheitslabor" in der Straße hat, in der ich arbeite. Man kann Deutschland fast schon als Matriachat sehen... Kaum ein Wunder, dass da die AFD als Auffanglager für frustrierte, tschuldigung besorgte männlich weiße 40+-Bürger ihre Nische gefunden hat. Ach ja, da gibt es ja die Frau Weidel, aber die ist ja eh lesbisch... in einer Partei die offen gegen Gleichgeschlechtlichkeit agiert... verrückt.
LöschenUnd danke Herr Strache, sie haben das Klischeebild des männlichen Politikers wieder einmal bestätigt. Sexistisch, prollig, machtgeil, koksend auf Ibiza, während Frauchen zu Hause das Kind stillt. Ein großer Dienst für das Wahlvertrauen.
LöschenWas ich will? Erst einmal nichts. Ich bin nur ein Reaktionär: Ich reagiere nur auf die allgemeinen Forderungen nach (Frauen)quoten.
LöschenDie Feststellung der unproportionalen Verteilung in vielen Bereichen ist ja korrekt und deutet auf entsprechende Missstände hin. Aber als einziger Grund ist immer nur "Diskriminierung" zu hören und als Lösungsvorschlag imme nur "Quote".
Da ist mir zu viel Vorurteil und zu wenig Wissenschaft in der Debatte.
Thema des Artikels ist einmal wieder der unsaubere Umgang mit Statistiken zur Manipulation der Öffentlichkeit.
AntwortenLöschenDass darüber hinaus aus Korrelationen beliebige Kausalitäten hergeleitet werden, kommt dann leider auch noch dazu.
Siehe dazu z.B. unter Simpson-Paradoxon (https://de.wikipedia.org/wiki/Simpson-Paradoxon)
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